Arbeitskreis
Projektbeschreibung
Vorwort
Im Heim leben hochaltrige Menschen, mit erheblichem Grad an Hilfe- und Pflegebedürftigkeit. Ebenso ist eine Zunahme an demenzkranken Menschen zu verzeichnen.
Besonders die Menschen, die nicht aus eigenem Antrieb soziale Kontakte aufrecht erhalten können, oder neue Kontakte knüpfen können haben einen besonders hohen Förderungs-, Betreuungs- und Zuwendungsbedarf. Für die Sicherung der Lebensqualität der alten Menschen können nicht nur die Institutionen und deren hauptamtlichen Mitarbeiter/innen Ver-antwortung tragen, die Aufgabe kann nur in Zusammenarbeit mit freiwilligen Engagierten bewältigt werden.
Der freiwillige Arbeitskreis (AK) wurde 1992 mit Einführung des Heimchores gegründet. 1994 kam eine Wohn- und Aktivierungsgruppe für Bewohner dazu, seit dieser Zeit führt der AK den Namen Regenbogen. Immer mehr Aktivitäten bzw. Gruppen wurden gegründet und integriert.
Im Jahre 2001 wurde beschlossen, den Arbeitskreis Regenbogen vollkommen neu zu organisieren und zu strukturieren. Der Anlass war vor allemdie Beteiligung am Landeswettbewerb "Nicht allein im Pflegeheim."
Als erste Sprecherin wurde Sr. Fidelis Schwarz und als Stellvertreterin Fr. Christine Dicklhuber eingesetzt. Ein Organigramm wurde erstellt und für 10 Gruppen und Tätigkeitsbereiche Gruppenverantwortliche gefunden.
Zielsetzung des Projektes:
Ziel des freiwilligen AK Regenbogen ist, durch freiwillige und ehrenamtliche Tätigkeit die Bewohnerinnen und Bewohner des Caritas Altenheim St. Josef in Hauzenberg zu aktivieren sowie Quellender Freude zu suchen und anzubieten. "Denn die Freude am Herrn ist unsere Stärke" (Nehemia 8,10).
Ein weiteres Ziel wird sein, dass "Begegnungsräume"zwischen Altenheim, Stadt und Pfarrei geschaffen werden.
Regeln
Jedes Mitglied des Arbeitskreises arbeitet freiwillig und ehrenamtlich mindestens vier Stunden pro Jahr. Möchte ein Mitglied in bestimmten Gruppen verstärkt mitarbeiten, soll es sich an die zuständigen Gruppenverantwortlichen wenden. Ansonsten werden die Gruppenverantwortlichen bei Bedarf auf die Mitglieder zukommen.
Projektumsetzung/Realisation
Art und Weise der Einbindung von Ehrenamtlichen/ Freiwilligen
Es wurden 10 Gruppen mit folgenden Schwerpunkten gebildet:
- Gruppe: Kontakte
Die Gruppenverantwortlichen kümmern sich verstärkt, neue Kontakte nach außen aber auch innerhalb der Einrichtung zu knüpfen. Neue Heimbewohner werden mit anderen Mitbewohnern bekannt gemacht. Es wird ihnen die Möglichkeit gegeben, auch in unsere Betreuungs- und Aktivierungsgruppen hineinzuschnuppern, wo sie jederzeit freundlich aufgenommen werden. Auch werden verstärkt Kontakte zu Angehörigen und Mitbewohnern bzw. Betreuern, zum Wohle und zur Freude des Bewohners gesucht.
*Gruppe: Singen Tanzen Gymnastik
Die Gruppenverantwortlichen versuchen immer wieder, durch Musik, Tanz und Gesang Bewohner zum Mitmachen zu motivieren oder zu deren Unterhaltung externe Musikgruppen, Chöre und Tanzgruppen einzuladen.
Der Heimchor "Regenbogen" wird ebenfalls von dieser Gruppe aus organisiert.
- Gruppe: Ehrenamt und Hospiz
Es soll immer wieder versucht werden, Personen aus den Pfarreien, Gemeinden, Vereinen oder Angehörige zu suchen und zu motivieren, ehrenamtlich für unsere Heimbewohner tätig zu sein. Jedes Mitglied kann hier durch Eigenwerbung einen großen Beitrag leisten.
Verstärkt soll bedacht werden, dass Hospizvereine, Angehörige, aber auch dritte Personen zur Begleitung von Sterbenden eine große Stütze für die Sterbenden selbst, für die Verwandtenbzw. für das Personal sein kann.
Es ist uns ein Bestreben, dass die Gruppenverantwortlichen verstärkt mit dem schon bestehenden örtlichen Hospizverein gut zusammenarbeiten und eine Vernetzung forcieren.
- Gruppe: Bewohner und Mitarbeiterinteressen
Der Bewohner und Mitarbeiter muss seine Anliegen gegenüber unseren Arbeitskreis kundmachen können. Geplante Aktivitäten müssen Gehör finden.
Die Gruppenverantwortlichen werden Anliegen von Bewohnern, Angehörigen , Betreuern und Mitarbeitern immer wieder erfragen und dem Arbeitskreis vortragen.
- Gruppe: Öffentlichkeitsarbeit
Wer eine Einrichtung, eine Gruppe bzw. einen Verein nach außen hin öffnet und positive Aufmerksamkeit auf sich lenkt, wird auch von außen Mitglieder bzw. ehrenamtliche Tätigkeit erfahren dürfen. Somit sorgt diese Gruppe für die Veröffentlichung unserer Aktivitäten in Presse, Radio und TV. Zugleich betreibt sie öffentlich Werbung durch Berichte oder anderes werbewirksames Material. Dadurch soll z.B. einem alten oder bedürftigen Menschen, der allein zu Hause lebt, der Schritt ins Caritas Altenheim St. Josef Hauzenberg vereinfacht werden.
- Gruppe: Feste und Feiern
"Miteinander feiern - gemeinsam Kraft schöpfen", unter diesem Motto wollen wir alljährlich ein komplettes Jahresprogramm für unsere Bewohner zusammenstellen, um auch im Alltag Freude und Abwechslung zu haben.
Eine Einrichtung, die feiert, lebt.
Die Gruppenverantwortlichen werden mit den Mitgliedern Vorschläge einbringen und die Festlichkeiten entsprechend der Jahreszeit selbständigorganisieren. Die Verteilung, wer welche Festivität als Hauptorganisator übernehmen soll, wird immer bei der Jahreshauptversammlung besprochen. Selbstverständlich können auch Mitglieder, die nicht als Gruppenverantwortliche fungieren, eine Organisation übernehmen.
- Gruppe: Auslandsarbeit
Wir wollen unsere Einrichtung und unseren Arbeitskreis im Ausland repräsentieren. Gute Kontakte bestehen z.B. nach Rumänien, Italien, Tschechien, vor allem aber mit Ungarn (Veszprem). Von dort bekommen wir über das Erzbistum Veszprem jedes Jahr Praktikantinnen und Praktikanten, die uns während der Ferien- und Urlaubszeit unterstützen, sodass unser Haus gut mit Personal besetzt ist.
Aber wir wollen auch, soweit es uns möglich ist, Einrichtungen oder Hilfsorganisationen im Ausland durch Anbieten unserer Hilfen unterstützen.
Die Gruppenverantwortlichen halten zu unseren ausländischen Freunden regen Kontakt und versuchen, neue Verbindungen aufzubauen.
- Gruppe: Pfarrgemeinde
Der Arbeitskreis sowie die gesamte Einrichtung haben insbesondere in den letzten Jahren eine hervorragende Integration und Vernetzung zu unserer Pfarrgemeinde bzw. Pfarrei hergestellt. Der zuständige Pfarrer H.H. Josef Tiefenböck und das gesamtes Pfarrteam, forcierten dieses in beispielhafter Weise. Wir möchten das aufrecht erhalten, indem wir uns selbst in die Pfarrgemeinde einbringen. Aufgabe wird es sein, verstärkt Altenclub, Frauenbund und andere Organisationen unserer Pfarrei und des Pfarrverbandes Hauzenberg in unserer Einrichtung noch besser zu integrieren. Wir wollen nicht Teil einer Pfarrei sein, sondern voll zur Pfarrgemeinde gehören. Die Gruppenverantwortlichen sollen bemüht sein, Verbindungen zwischen Pfarrei und Einrichtung zu schaffen, um unseren Heimbewohnern die Teilnahme im aktiven Pfarreileben zu ermöglichen.
- Gruppe: Bewohneraktivierung
Ohne sinnvolle Aufgaben fühlt der Mensch sich als Außenseiter, verspürt Ohnmacht, Abhängigkeit von anderen, Leere und Verlust. Nichts ist den Menschen auf Dauer so unerträglich als dauernde Untätigkeit bzw. untätig sein zu müssen. Um diesem Geschehen entgegenzuwirken, unterstützt der Arbeitskreis überwiegend die in unserer Einrichtung instal-lierten Betreuungs- und Aktivierungsgruppen.
Die Gruppenverantwortlichen bemühen sich , neue Ideen in die Aktivierung unserer Bewohner einzubringen. Die Mitglieder des Arbeitskreises werden sie dabei unterstützen mit Werbung für neue Aufträge sowie Mithilfe bei gruppenin-ternen Veranstaltungen, bei der Betreuung der kleinen Landwirtschaft usw. entweder finanziell oder durch freiwilligen Arbeitseinsatz.
- Gruppe: Einnahmequellen
Wer aktiv etwas bieten will, benötigt auch finanzielle Mittel. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, an Gelder heran zu kommen, ob beim Advent- und Weihnachtsbasar, Flohmarkt, Faschingfeier, Sommerfest, Cafeteria, oder Spendenaktionen.
Die Mitglieder werden durch freiwillige Mitarbeit dazu beitragen, Einnahmen zu erzielen. Die Gruppenverantwortlichen bemühen sich, viele Einnahmequellen in unserer Einrichtung und außerhalb zu finden.
Bisherige Ergebnisse
Die Ziele die wir uns schwerpunktmäßig in den einzelnen Gruppen setzten, konnten weitgehend um gesetzt werden.
Es bestehen viele gute Kontakte zu verschiedenen Vereinen, wie z.B. Frauenbund, Altenclub, zu Schulen, Kindergärten, Tanzkreis und Chören, die in unserer Einrichtung Feiern und Gottesdienste mitgestalten.
Besonders stolz ist die Einrichtung auf den Regenbogenchor mit ca. 40 Mitgliedern.
Durch unseren Hausgeistlichen aus Ungarn konnten die Verbindungen zu Veszprem und Rumänien intensiviert werden.
Der AK Regenbogen schafft durch Spendeneinnahmen zum Wohle der Heimbewohner z. B. Kaffeeautomaten, Heimorgel, Musikbox, Arbeitsgeräte für Betreuungsgruppen, Fernseher und Videogerät, Tiere für Streichelzoo, Ausstellungswände, Schuhputzmaschine, Totenraumgestaltung, Lautsprecheranlage für Hörgeschädigte usw. an.
Finanzielle Mittel werden gleichmäßig auf die 3 Stationen und die 4 Betreuungs- und Aktivierungsgruppen verteilt.
Viele Anschaffungen wären ohne das Engagement des AK nicht möglich, weil das enge Budget des Trägers hier für wenig Spielraum lässt.
Der AK Regenbogen erstellt ein Jahresprogramm zur Aktivierung und Beschäftigung unserer Bewohner. Das Angebot an Festen im Jahreskreis wie Advent-, Nikolaus-, Weihnachts-, Sivester-, Fasching-, Oster-, Mutter/Vatertagsfeier-, Sommerfest, Ernte Dank, St. Martinsfeier sowie wöchentliche Eisnachmittage im Sommer und zahlreicheGeburtstagfeiern ist vielfältig und attraktiv.
Das Programm umfasst mehrere Tages Ausflüge, ein besonderes Ereignis für die Bewohner, ist der 3- Tage Ausflug, der jedes 2. Jahr unternommen wird.
Dank des Stadtpfarrers und der Pfarrgemeinde sind die Bewohner unserer Einrichtung sehr gut in das aktive Pfarreileben eingebunden. Mittwoch und Samstag findet für Heimbewohner und Pfarrangehörige Freiwillige unsere Bewohner zur Kirche, ebenso bei Spaziergängen, machen Besorgungen und besuchen mit Ihnen Veranstaltungen.
Ein Höhepunkt war 2002 das Jubiläumsfest "75 Jahrecaritative Arbeit", welches ohne das große ehrenamtliche Engagement des Arbeitskreises in diesem Umfang nicht hätte stattfinden können.
Im Rahmen der Einzelbetreuung stellt die Hospizarbeit ein besonderes Aufgabengebiet dar.
Es besteht eine große Bereitschaft für das soziale Ehrenamt (großes Potential), Vorraussetzungen und Rahmenbedingungen müssenjedoch stimmen, dadurch kann sich das freiwillige Engagement entfalten und entwickeln. Wir stellen fest, dass die ehrenamtliche Tätigkeit gewinnbringend und eine große Bereicherung für Bewohner, Mitarbeiter sowie für die Mitglieder ist, es besteht eine sehr gute Zusammenarbeit.
Durch ehrenamtliche Arbeit kann ein wesentlicher Beitrag zur Imageverbesserungen geleistet werden. Ehrenamtliche sind auch wichtige Werbeträger für die Einrichtung. Menschen erleben Solidarität mit älteren Menschen. Die Lebensqualität der Bewohner wird deutlich verbessert.
Finanzierungskonzept
Der Verein finanziert sich ausschließlich durch die Umsetzung innovativer Ideen aller Mitglieder. Die eigentliche Innovative unseres Projektes! Der Förderverein freiwilliger Arbeitskreis Regenbogen fordert keinen finanziellen Mitgliedsbeitrag, sondern jedes Mitglied arbeitet ehrenamtlich und freiwillig mindestens vier Stunden jährlich zum Wohle unserer Heimbewohnerinnen und Bewohner. Durch diese geringe Forderung ist es möglich zahlreiche Mitgliedschaften und dadurch eine große Anzahl an Stunden freiwilliger Arbeit zu erreichen (Im Jahre 2007 wurden ca. 4500 ehrenamtliche Stunden geleistet).
Durch optimal durchdachte Organisation und Strukturierung des freiwilligen Arbeitskreises, durch Übertragung an Verantwortung, durch Anerkennung und Wertschätzung für das Ehrenamt, wird den Bewohnern unserer Einrichtung von den Mitgliedern viel wertvolle Zeit geschenkt.
Die Achtung vor der Würde des Einzelnen kommt besonders zum Ausdruck, wo Menschen ihrer selbst Willen Aufmerksamkeit, Zeit und Zuwendung erfahren.